So recht weiß man nicht, worauf man zuerst schauen soll. Der obere Teil wirkt noch stimmig, mit dezenten schwarzen Streifen auf dem gewohnt gelben Unterton, dem Logo von Ausrüster Puma, dem Vereinswappen mit den zwei Sternen, darunter die große Werbung von Hauptsponsor Evonik.
Doch dann beginnt das Chaos: Streifen kreuz und quer, mal dicker, mal dünner. Mal verwischt am Ende, mal gerade durchgezogen. Es wirkt wie wahllos zusammengesetzte Stoffstücke – und doch ist genau das das neue Cup-Trikot von Borussia Dortmund. Der BVB hat das neue Dress, das die Dortmunder Profis im DFB-Pokal und in der Champions League tragen werden, am Samstag stolz präsentiert.
Für 90 Euro steht das neue Trikot ab sofort in allen Fanshops zum Verkauf. Für Kinder müssen 70 Euro bezahlt werden. Schon zwei Tage vor der Präsentation des Klubs konnte das Trikot im Onlineshop von Galeria Kaufhof bestellt werden. Fans, die auf einen Fehler gehofft hatten, wurden enttäuscht. Schon in den letzten Tagen hat das Cup-Trikot heftige Reaktionen ausgelöst, nun wird in den sozialen Netzwerken weiter intensiv diskutiert.
Der Grund für das Farb-Chaos: Es handelt sich bei dem Design um die Zusammenführung unterschiedlicher Trikots aus erfolgreichen BVB-Jahren: das Heimjersey der Saison 2016/17 (DFB-Pokal-Sieg), sowie das Trikot aus der Saison 2017/18. Auch die Champions-League-Saison 2012/13 (Streifen unten rechts) ist mit verewigt, die Streifen links daneben mit schwarzer Umrandung erinnern an das Outfit des Champions-League-Sieges 1996/97.
Die Erklärung des BVB: „Das Trikotdesign vereint unter dem Motto „History Remade“ verschiedene Elemente und ist inspiriert von Trikots, die in der Vergangenheit schon bei legendären Pokal-Momenten wie dem Champions-League-Final 2013 getragen wurden. Es ist ein Zusammenspiel aus klassischen Designs, in dem die BVB-Profis das nächste Kapitel der Vereinsgeschichte schreiben wollen.“
Neues Cup-Trikot: BVB-Fans wüten im Netz
Bei vielen Fans kommt das neue Cup-Trikot nicht gut an. In sozialen Netzwerken gibt es viel Kritik für das neue Trikot. Die Reaktionen unter dem BVB-Beitrag bei X sind teils heftig. Vom „hässlichsten Trikot aller Zeiten“ ist die Rede. Man solle den „Vertrag mit Puma kündigen“. Ein weiterer Kommentar: „Keine Macht den Drogen.“ Es gibt auch einige Anhänger, die sich positiv äußern und hervorheben, dass das Trikot polarisiert und dadurch gut verkauft werden könne. Diese sind allerdings deutlich in der Unterzahl.
Schon einmal hatte es beim BVB Ärger um das Cup-Trikot gegeben: „Wer das Wappen nicht ehrt, ist Borussia nicht wert“, unter diesem Motto hatte es schon 2022 einen Aufschrei gegeben, als Ausrüster Puma beim Pokaltrikot das Vereinslogo wegließ – ein Affront für die Fanszene, die Ultras machten ihrem Ärger mit einem Banner vor der Geschäftsstelle Luft. Die Kritik kam an, der BVB entschuldigte sich ebenso wie Puma, das Wappen wurde nachträglich hinzugefügt.